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Dienstag, 27. Oktober 2015

Geständnisse.


Geschrieben an deinem Geburtstag:
Zwei Jahre lebst du nun bei uns und wenn ich zurückblicke verflog diese Zeit zu schnell. Das ist aber positiv, denn wenn die Zeit nicht verfliegt, dann ist es einfach nicht spannend. Mit dir ist es das. Jede Sekunde ist aufregend, man weiß nie, was als nächstes kommt. Ob positiv oder negativ. Negativ in dem Sinne, dass du unsere Aufmerksamkeit auf Wege einforderst, die uns missfallen. Aber das ist nicht weiter schlimm bisher. Ob du die Wand nun anmalst und ich sie irgendwann neu streichen muss, oder ob du mit deinem Puppenwagen durch die Wohnung bretterst ohne Rücksicht auf Verluste. Anstrengend ja. Aber zum Glück nicht lebensnotwendig. Denn da passt du ja auf, kleine Maus. Wenn Mamas Nadeln oder Rollschneider mal wieder in Reichweite liegen, dann siehst du es an, sagst "aua aua" und das war es. Du nimmst es nicht. Du gehst nicht alleine die Treppen zum Hausausgang hinunter und rennst nicht mit fremden Menschen mit. Egal, ob Bonbons oder nicht. Mama ist deine Sicherheit.


Es ist nicht so, als würde dir nie was passieren kleiner Wirbelwind. Dir passiert jeden Tag ein kleines Missgeschick. Zum Beispiel wenn du läufst und in die falsche Richtung schaust. Oder wenn dein Nagel am abbrechen ist. Oder wenn ein Haar an deiner Hand klebt - was normal ist, denn nach dem Essen klebst du ständig. Ich erinnere mich noch genau daran, wie wir im Barfußpark waren und du Papa nicht mehr ansehen konntest vor lauter Traurigkeit und das nur weil er nach dem Schlammbad "etwas" schmutzig war. Wie schlimm ist es doch, wenn nach dem Kneten noch ein wenig Farbe unter den Fingernägeln feststeckt. Woher du diesen Sauberkeitsfimmel hast wissen wir nicht. Von uns nicht. Denn ich demonstriere dir ja gerne, wie schön es ist durch Pfützen zu springen oder den Schlamm zu watschen.
Auf der anderen Seite bist du aber auch ein kleiner Dreckspatz. Wie eben jedes Kleinkind. Nach dem Essen weiß ich nie, wo ich anfangen soll Ordnung zu schaffen: Sophie, Tisch oder der Boden um Sophies Stuhl herum? Wenn du die Tiere im Wildpark fütterst, dann findest du es witzig wenn Ziegen und Schafe dich dabei abschlecken.


Du hast eine rasante Entwicklung hingelegt innerhalb von zwei Jahren. Manchmal verhälst du dich zwar noch wie ein Baby, aber das ist dein gutes Recht und wir Erwachsene sind auch hin und wieder kindisch. Du hast sprechen gelernt innerhalb von wenigen Wochen, krabbeln, auf den Knien laufen und gehen. Mittlerweile schlägst du den Purzelbaum oder hüpfst und tanzt. Dein Hüftschwung ist wirklich wahnsinnig. Du singst Lieder in und aufwendig, kennst Bücher vom Wortlaut her - weißt genau, dass unser Zelt unsere Leseecke ist - und weißt, wie du deinen Dickkopf durchsetzen kannst. 
Bleib wie du bist. Entwickel dich, wie du willst. Denn so liebe ich dich. Deine Mama.


Schnittmuster: Liv von HediNäht in Größe 98
Stoff: Seebär von Lillestoff und rot-weißer Ringeljersey

Als ich Liv gesehen habe, wusste ich, ich würde ihn nähen. Und als ich den Seebär, den ich bei der lieben Caro von the Blogbook abgekauft hatte, in der Hand hielt, war es für mich die perfekte Kombination. Und sie ist es immer noch. Ja, dass mit den Bündchentaschen ist wirklich eine kleine Fummelei - und bei meiner zweiten Liv habe ich das auch verdusselt, weil Ableitungen lesen kann man sich ja sparen - aber es lohnt sich. Der Schnitt fällt bei meiner Kleinen sehr schön. Nicht zu weit, was bei uns sehr wichtig ist. Die Kapuze und die Taschen werden zwar noch nicht benutzt, aber selbst zum Schlafen wollte sie ihren Seebär-Pulli nicht mehr ausziehen. Heute geht sie dann mit dem Löwen Boo und Liv in die Kita, zum Fotografieren. Extra gestern Nacht noch genäht! Ich bin ganz gespannt und freue mich auf viele weitere Livs. Gerne auch für Damen!

Ab damit zu CreaDienstag, Ich-näh-bio, Kiddikram und Meitlisache 

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